Auch im richtigen Leben sind Sabina Burkhardt (13) und Silva Möller (13) beste Freundinnen. Die beiden Schülerinnen stammen aus Klausdorf bei Kiel. Zusammen mit 7 weiteren Jugendlichen spielen sie in dem Stück „Ein Stern auf ihren Herzen“, das den Alltag von Kindern im KZ Theresienstadt zeigt.
„Es ist traurig, wenn man hört, was ihnen damals passiert ist“, sagt Sabina. „Wir hatten das auch so noch nicht in der Schule“, ergänzt Silva. Für beide sei es deshalb eine Herausforderung, sich in die Mädchen einzufühlen, die sich im KZ Theresienstadt begegnet waren. All das sei schwer vorstellbar.
Doch tatsächlich beruht das Stück auf einer wahren Begebenheit. Es ist die Geschichte der 9-jährigen Ruth Nelly Abraham. Bevor sie nach Auschwitz deportiert und dort ermordet wurde, schenkte sie der damals beinahe gleichaltrigen Inge Auerbacher zum Abschied ihre Puppenmütze. Auerbacher hat überlebt. Noch heute lebt die Chemikerin in New York und ihre Puppe Marlene, um die es damals ging, ist inzwischen Teil des Holocaust-Museums in Washington D.C.
Die etwa einstündige Aufführung wurde von der Schönkirchener Theaterpädagogin Andrea Oberheiden-Brent mit Unterstützung von Inge Auerbacher erdacht und dann inszeniert. Auch dafür hatte Oberheiden-Brent bereits im Jahr 2021 die Jugendtheatergruppe Szenemene in Schönkirchen gegründet. Das Anliegen ihres Stücks „Erinnert Euch an uns!“ wurde dort bei der Premiere im Schmidt-Haus am 14. Juli erstmals sichtbar. „Wir bemühen uns um weitere Aufführungen“, erklärt Oberheiden-Brent, „doch es ist immer schwierig, dafür alle Jugendlichen unter einen Hut zu bekommen.“
Wer das Stück, das auch Videosequenzen von Inge Auerbacher enthält, bei sich aufführen möchte, findet dazu alle Kontaktmöglichkeiten auf www.szenemene.de.